Mittwoch, 13. Juni 2012

Web 2.0 und Chancen für den Fremdsprachenunterricht

Auf der Seite von lehrer-online.de wird sehr gut beschrieben, was Web 2.0 für die Internetnutzer bedeutet:


Web 2.0 "beschreibt eine Veränderung der Internetkultur hin zu mehr Beteiligung der Internetnutzer an der Gestaltung von Inhalten, zu mehr Vernetzung, zu neuen Kommunikations- und Arbeitsformen". 


Internetnutzer werden also aktiver, partizipieren zunehmend und sind nicht nur einsame Konsumenten, da die Kollaboration mit anderen möglich wird. Deanna Romano definiert Web 2.0 ähnlich und schreibt:

"The term Web 2.0 describes a dynamic Internet where members are active contributors of content and Web 2.0 technologies are the application that permit members to produce the said content."

Es gibt unzählige solcher Web 2.0- Anwendungen: Wikis, Weblogs, Twitter, Chats und Foren sind nur einige. 


Aber was bringen diese Technologien für den Deutsch als Fremdsprache - Unterricht bzw. den Unterricht allgemein?


Die Frage ist berechtigt. Besonders Lehrkräfte, die manchmal schon an der Bedienung des Fernsehers während einer gewöhnlichen Schulstunde scheitern und die das Whiteboard nur während der Notenkonferenzen sehen, stellen sie sich bestimmt. Albert S. Akyeampong von der Ohio University stellt in einem Artikel von 2011 die Möglichkeiten von Web 2.0 - Technologien für den Schulalltag dar und verweist auf diverse Studien. Seiner Meinung nach können die angesprochenen Technologien sinnvolles Lernen unterstützen und SchülerInnen motivieren. So stellen Podcasts etwa zusätzliche Materialien bereit, das Betreiben von Weblogs unterstützt die Reflexion von Lernprozessen oder den Austausch eigener Erfahrungen.
Für den Fremdsprachenunterricht bestehen die Möglichkeiten insbesondere im Zugang zu authentischen Kommunikationssituationen: Die zu lernende Sprache wird real genutzt. Wer beispielsweise einen Weblog führt, kann mit Muttersprachlern in Kontakt treten. Außerdem können vermehrt authentische Texte in den Unterricht eingebaut werden und letztlich werden auch die SchülerInnen aktiver: Sie produzieren selbst Podcasts oder widmen sich Beiträgen, welche in einem Weblog veröffentlicht werden sollen. Dadurch kann die Aufmerksamkeit und die Wertschätzung für Lernprodukte gesteigert werden, denn schließlich lesen, kommentieren oder hören nicht nur die eigenen Lehrer bzw. Lehrerinnen, sondern die gesamte Schule oder eine außerschulische Öffentlichkeit. Dass dabei die vom Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen geforderten Kompetenzen unterstützt werden, steht außer Frage. Schließlich müssen die SchülerInnen bei allen Technologien lesen, hören, sprechen oder schreiben. 
Auch organisatorische Vorteile sind hervorzuheben: Web 2.0- Technologien sind leicht zugänglich und auch benutzerfreundlich. 


Welche Unterrichtsszenarien denkbar sind und welche Probleme auftreten können, soll in Zukunft beantwortet werden.

Literatur:
  • Abfalterer, E. (2007). Foren, Wikis, Weblogs und Chats im Unterricht. Boizenburg: vwh.
  • Akyeampong, A. (2011). The Millennial Generation: Using Web 2.0 Technology to Support Meaningful Learning. In M. Koehler & P. Mishra (Hrsg.), Proceedings of Society for Information Technology & Teacher Education International Conference 2011 (S. 3860-3863). Chesapeake, VA: AACE.
  • Buchberger, G.; Chardaloupa, J.; Perperidis, G. & Heckmann, V. (2011). Fremdsprachen. Mit Technologien lernen und lehren. In: Ebner, M. & Schön, S. (Hrsg.). Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien. Verfügbar unter: http://l3t.tugraz.at/index.php/LehrbuchEbner10/article/view/43 [25.04.2012].
  • Lehrer online (o.J.). Web 2.0. Verfügbar unter: http://www.lehrer-online.de/web20.php [13.06.2012].
  • Romano, D. (2011). Expanding Borders: Using Web 2.0 Tools and 21st Century Skills to Connect Cultures for Pre-Service Teachers. In M. Koehler & P. Mishra (Hrsg.), Proceedings of Society for Information Technology & Teacher Education International Conference 2011 (S. 2903-2908). Chesapeake, VA: AACE.


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